GPS Baden-Württemberg: Gesund und Gewaltfrei – Präventionsstrategie
Zeitraum: 04.2025 - 03.2027
Gefördert durch: Stiftung für gesundheitliche Prävention in Baden-Württemberg, Sozialministerium Baden-Württemberg
Leitung: Prof. Dr. habil Thomas Klie
Verantwortliche Ansprechperson: Hannah Böhnert
Kooperationspartner:
- Das Diakonische Werk der Evangelischen Landeskirche in Baden e.V.
- Diakonisches Institut für Soziale Berufe gGmbH
- AWO Bildungszentrum Tretenhof
- Hans-Weinberger-Akademie der AWO e.V., München
Projektziele
Ziel des aktuellen Projekts ist es, Präventionsmaßnahmen aus der betrieblichen Gesundheitsförderung (SGB V) mit Präventionsmaßnahmen für pflegebedürftige Menschen (SGB XI) in 30 vollstationären Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg zu verbinden. Darüber hinaus ist die Dissemination des Ansatzes in der stationären Pflege in Baden-Württemberg vorgesehen.
Beschreibung
Das Präventionsprojekt zum Gesundheits- und Gewaltschutz in der stationären Langzeitpflege wird erstmals in Baden-Württemberg gemeinsam mit den drei Bildungsträgern Diakonie Baden, Diakonisches Institut in Württemberg und AWO Bildungszentrum Tretenhof durchgeführt. AGP Sozialforschung übernimmt die Projektleitung, die wissenschaftliche Evaluation des Projekts sowie zentrale Aufgaben in der Verstetigung und Verbreitung des Ansatzes. Die drei Bildungsträger begleiten jeweils zehn Einrichtungen. Die Hans-Weinberger-Akademie bringt unterstützend ihre Erfahrung aus dem Pilotprojekt „Gesundheitsförderung und Gewaltprävention in Pflegeheimen in Bayern” (2020–2023) in das Projekt ein.
Unterstützt durch Prozessbegleiter:innen beschäftigen sich die Einrichtungen jeweils individuell mit den Themen Gewalt und Gesundheit. Je nach gewählten Themenschwerpunkten finden in den Einrichtungen unterschiedliche Fort- und Weiterbildungen zu passenden Methoden statt und es werden entsprechende Maßnahmen implementiert. Dem Projekt liegt ein weiter Gewaltbegriff zugrunde, der physische, psychische und strukturelle Gewalt umfasst. Es zielt explizit auf den Zusammenhang zwischen Gesundheitsförderung für Mitarbeitende und Gewaltprävention für Bewohner:innen und Beschäftigte ab.
Die Stiftung für gesundheitliche Prävention in Baden-Württemberg, im Auftrag der baden-württembergischen Pflege- und Krankenkassen, und das Sozialministerium des Landes Baden-Württemberg fördern gemeinsam die Ziele dieses Präventionsansatzes. Die Stiftung Prävention fördert die Umsetzung der bereits in Bayern erprobten Präventionsstrategie im Teilprojekt „Gesund und Gewaltfrei – Präventionsstrategie Baden-Württemberg“. Das Baden-Württembergische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration fördert die Vernetzung und Etablierung der entwickelten Präventionsstrategie im Teilprojekt „Gesund und Gewaltfrei – Strukturentwicklung in Baden-Württemberg“.
„Gewalthandlungen und entwürdigendes Verhalten berühren Menschen in ihren Menschen- und Freiheitsrechten. Sie sind demütigend und von daher nicht vereinbar mit dem Postulat von Menschenwürde. Das Projekt dient dazu, die Rechtswahrnehmung zu stärken, für rechtliche Grenzüberschreitungen zu sensibilisieren und neue gewaltfreie Wege ohne Haftungsangst gemeinsam einzuschlagen – oder weiter zu verfolgen.“
Prof. Dr. Thomas Klie, AGP Sozialforschung